
Manchmal wünsche ich mir, mein Kopf hätte eine Karussell-Pausentaste.
So einen kleinen Schieber, der meine Gedanken bremst, wenn sie wieder losrasen wie ein Rudel flauschiger Monsterchen nach zu viel Espresso.
Früher war eines besonders aktiv:
Zweifli, das Impostor-Monsterchen.
…weiß ich, was kommt.
In stressigen Phasen macht es etwas Gemeines:
Es setzt seine Brille auf – und wird zum Overthinking-Monster.
Plötzlich wirkt jede Idee dreimal so groß, viermal so riskant
…und mindestens fünfmal so potenziell peinlich.
Sein Blick sagt dann ungefähr:
„Also… ist das wirklich eine gute Idee? Vielleicht lieber nicht. Vielleicht später. Vielleicht… am besten nie.“
Und früher?
Ja. Da hab ich ihm das geglaubt.
Viel. Zu. Oft.
Früher hätte mich schon die Vorstellung, ein Video zu drehen, gelähmt.
Als wäre direkt hinter der Kamera ein ganzer Saal Menschen. Schweigend. Musternd.
Ich, allein.
Und eine völlig harmlose Handykamera.
Zweifli hätte geflüstert:
„Au weia, das finden jetzt bestimmt alle mega peinlich.“
Und heute? Heute habe ich sogar schon Interviews geführt. Ich! Ha!
Während meine Monsterchen-Bande auf meinem Schreibtisch feiert – Feili (mein Perfektionismus-Monsterchen), Schlottri (das Angst-Monsterchen), Verzettli (das Chaos-Monsterchen) und natürlich Zweifli...
…sitze ich mittendrin, seufzend und denkend.
Und das Absurde?
Ich war immer die, die eigentlich viel zu viele Ideen hatte.
So viele, dass man damit ganze Konfetti-und-Glitzer-Universen hätte erfinden können.
Lange dachte ich, ich wäre nicht mutig.
Heute weiß ich:
Ich war einfach leise mutig. Anders mutig.
Mut bedeutet nicht, laut zu sein.
Mut bedeutet nicht, sich selbstbewusst vorne hinzustellen.
Mut bedeutet nicht, dass die Knie nicht zittern.
Vielleicht bei dir so:
🟣 eine Entscheidung zu treffen, die sich ungewohnt anfühlt
🟣 etwas auszuprobieren, ohne zu wissen, ob es klappt
🟣 deine Kreativität ernst zu nehmen
🟣 dich sichtbar zu machen, obwohl dein innerer Kritiker mosert
🟣 einen Neustart zu wagen
🟣 loszugehen, obwohl es wackelig ist
Das ist Mut.
Leiser Mut. Echter Mut.
Irgendwann habe ich verstanden:
Mut ist kein Gegenteil von Angst.
Mut ist: trotzdem machen.
Also habe ich begonnen, Mutproben-Konfetti zu sammeln.
Ein Kommentar.
Ein Post.
Ein Video, das ich nicht drölfzig Mal neu aufnehme.
Und weißt du was?
In 100 von 100 Fällen passierte exakt… gar nichts Schlimmes.
Manchmal sogar richtig Schönes.
Mit der Zeit wird’s leichter.
Nicht immer – aber oft.
Schritt für Schritt.
Heute ist Zweifli kein bedrohliches Schattenmonster mehr.
Es ist flauschig, lila, klein – und trägt Brille nur noch gelegentlich aus Stilgründen.
Wenn es übertrieben mit den Augen rollt, schicke ich es in den Flur.
Mit einem Keks. Logisch.
Meine Monster dürfen da sein.
Deine Monster dürfen auch da sein.
Aber sie bestimmen nicht, ob wir losgehen.
Wenn dein Kopf manchmal auch Monster-Karussell fährt:
Du bist nicht allein damit.
Wirklich nicht.
Wenn Zweifli das nächste Mal auftaucht und dir einreden will, dass du nicht gut genug bist – probier das:
Sag laut (oder flüsternd): „Danke, Zweifli. Ich weiß, du willst mich beschützen. Aber heute mache ich trotzdem.“
Denn am Ende bestimme ich, wie laut meine Monster sein dürfen.
Und du auch.
Brave – Sara Bareilles
Für alle Momente, in denen deine Monsterchen wieder lauter sein wollen als du.
Und falls dein Overthinking-Monster heute wieder meint, den Chef spielen zu müssen – pff, ab in den Flur. Mit einem Keks.
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